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Die Künstlerin Iris Andraschek ging am 24. April 2009 als Siegerin aus dem von
der BIG ausgelobten künstlerischen BIG-Art-Wettbewerb für Kunst & Bau im
Arkadenhof der Universität Wien hervor.
Mitglieder der Jury: Katharina Blaas, Kunsthistorikerin, Leiterin von Kunst im
öffentlichen Raum, Niederösterreich; Mona Hahn, Künstlerin; Susanne Holler-
Mündl, BIG Competence Center; Johann Jurenitsch, Vizerektor Universität Wien;
Paul Katzberger, Architekt
Beratendes Mitglied: Eva-Maria Höhle, BDA Bundesdenkmalamt

Versäumnis als Ausgangspunkt

Das Versäumnis, Leistungen von Wissenschafterinnen der Universität Wien
entsprechend gleichberechtigt zu würdigen, war Ausgangspunkt eines
Kunstprojekts im Arkadenhof. Seit mehreren Jahren wurde dieser Umstand kritisch
reflektiert, sowohl Wissenschafterinnen und Wissenschafter als auch Studierende
haben immer wieder Initiativen gestartet und darauf aufmerksam gemacht.

Die Künstlerin Iris Andraschek bringt dieses Versäumnis über eine Schattenintarsie
mit dem Titel Der Muse reicht’s zum Ausdruck. Frauen und Männer haben nicht nur
gleiche Rechte, sie tragen gleichberechtigt zu Forschung und Lehre bei.

Die Tatsache, dass die Zulassung von Frauen zu einem Universitätsstudium
zu Beginn des 20. Jahrhunderts weibliche Universitätskarrieren überhaupt erst
ermöglicht hat und es Professorinnen an der 1365 gegründeten Universität erst seit etwas mehr als 50 Jahren gibt, wird auf diesem Weg auch als grundsätzliches
gesellschaftliches Phänomen thematisiert.

Das Kunstprojekt als Impuls

Zentrales Anliegen Iris Andrascheks war, die Wissenschafterinnen in das Projekt einzubinden, sowohl bei der Generierung des Schattens, aber auch als Ideengeberinnen für die Sockelinschrift. Diese Interaktion hat die Idee reifen lassen, das Thema in Ergänzung zur künstlerischen Reflexion auch wissenschaftlich aufzugreifen. Für das Jahr 2010 ist ein Symposium geplant, das ausgehend vom Kunstprojekt die Auseinandersetzung mit Geschlecht/Wissenschaft/Erinnerung/Repräsentation vertiefen wird.

Einer der beiden Sockel wird abschließend mit einem Text beschriftet werden, der aus diesem vielschichtigen Diskussionsprozess hervorgehen wird. Für die Universität sind das Kunstprojekt und die dadurch ausgelösten weiterführenden Diskussionen ein weiterer Schritt auf dem Weg, die Gleichstellung von Männern und Frauen an der Universität zu thematisieren. Mit einem breit gefächerten Maßnahmenmix soll dieses Ziel in möglichst naher Zukunft erreicht werden. Schwerpunkt der kommenden Jahre wird neben der Sensibilisierung die Erhöhung der Frauenanteile insbesondere im Bereich der Naturwissenschaften sein.